Unser Weg war etwas holprig und gewiss nicht immer leicht.
Wir merkten schon sehr früh, dass unser erstes Kind irgendwie anders ist. Viele sagten uns, es sei ein Schreibaby, hyperaktiv und übersensibel. Wir sollten es doch nicht so verwöhnen oder gar bitter ernst nehmen. Wir haben das alles nie bewusst wahr genommen. Ein Baby ist halt so.
Bis Kind Nummer 2 auf die Welt kam. Relativ kurz nach Nummer 1. Aber es war gar nicht so fordernd. Nicht so pflegebedürftig. Es schlief überall. Nahm alles so hin. Zumindest meistens.
Somit fingen wir doch an zu grübeln.
Der Alltag wurde immer extremer. Schwierig waren z.b. Wechsel von Abläufen, Situationswechsel, Kita, Arztbesuche und vieles mehr. Wir waren mit dem Nerven öfter am Ende.
Wir waren mit unserer Einstellung Kindern gegenüber schon immer auf Augenhöhe und verneinten strenge altmodische Methoden. Und wenn man doch so verzweifelt war, das Bauchgefühl weit entfernt war, man auf die Ratschläge anderer hörte, ging es so schnell schief, dass sich das Bauchgefühl doch sehr schnell wieder meldete. Doch weil man es beim ersten Kind oft nicht besser weiß, machte man sich Sorgen.
Irgendwann wurden wir doch in den Kreislauf von Ärzten und Therapeuten gezogen. Es war die schlimmste Zeit für Kind und Eltern.
Es ging von Arzt zu Arzt. Von Therapie zu Therapie. Von Meinung zu Meinung.
Eigentlich hatten wir Glück, dass unser Kind sich so gegen alles gesträubt hat. Somit gab es ein schnelles Ende. Denn das konnte nicht die Lösung sein. Und wieso muss es für alles eine Diagnose und Therapie geben? Wieso muss man ein Kind therapieren, nur weil es die Welt anders wahr nimmt, als die meisten anderen.
Es musste einen anderen Weg geben, ihm und uns zu helfen. Das Umdenken erwachte immer deutlicher.
Wir lernten Selbsthilfegruppen kennen und auf einmal erschien alles so normal.
Ich lernte viel. Las unendlich viele Ratgeber und Fachliteratur. Führte Gespräche mit Profis. Probierte aus und wurde zum besten “Therapeuten” den mein Kind je hatte. Und entgegen einiger Meinungen, kann man mit hochsensiblen Kindern eben doch auf Augenhöhe sein.
Und ich fing an, anderen ebenfalls zu helfen. Eröffnete eine Selbsthilfegruppe in unserem Ort, organisierte Veranstaltungen und beriet Eltern, Großeltern, Erzieher, Lehrer und auch manchmal
Geschwister.
Die Zeit verging und Sohn Nummer 3 kam auf die Welt. Und wie sollte es anders sein, er ist ebenfalls ein hochsensibles, sehr temperamentvolles Kind in vielen Facetten. Jeder bekommt, womit er
umgehen kann, hat man mir mal gesagt. Das ist ein schöner Spruch, der so manche nicht ganz so schöne Phase etwas auflockert.
Und nach all den Jahren und Erfahrungen, sind wir dann doch eine glückliche Familie mit eben ein wenig intensiveren Höhen und Tiefen und öfter mal einem anderen Umgang mit alltäglichen
Herausforderungen....
Und für diese nicht ganz so tollen Phasen und viele weiteren Fragen biete ich euch nun hier meine Hilfe an. Durch unseren Weg, die Arbeit als Tagesmutter, Kursleiter, psychologischer Berater,
Familien- und Eheberaterin und vielen guten Büchern bringe ich einiges an Tipps und Tricks mit. ;-) High-Need-Kinder sind manchmal sehr anstrengend. Sie müssen da nicht allein durch. Reden
hilft.
Beste Grüße
Doreen